So klingt die Erinnerung

Februar 10, 2018

Brüder Eichhorn geben meisterhaftes Orgelkonzert zu Ehren von Klaus Hagen

 „Vierhändig geht auch“, sagte Joachim Eichhorn. „Aber das haben wir heute nicht im Programm“, ergänzte sein Bruder Klaus schmunzelnd, als sie gemeinsam, kurz vor Konzertbeginn, fürs Pressefoto vor der Vilser Orgel posierten. Also spielten sie abwechselnd – am frühen Samstagabend in der St.-Cyriakus-Kirche. Ihr Konzert war der Erinnerung an den Bruchhausen-Vilser Kantor Klaus Hagen (1929-2017) gewidmet, dessen Todestag sich genau an diesem Datum jährte.

Für die beiden renommierten Organisten Klaus Eichhorn (Berlin) und Joachim Eichhorn (Wetzlar) war es zugleicheine Rückkehr an den Ort ihrer Kindheit und Jugend, Bruchhausen-Vilsen. Beim Bau des Instruments, auf dem sie jetzt ein meisterliches Konzert gaben, hatten sie als Zehn- und 13-Jährige mitgeholfen. Im Stil der Wochenschlusskonzerte, die Klaus Hagen einst in der Vilser Kirche eingeführt hatte, sei das Konzert zu seinen Ehren gestaltet worden, erklärte Kirchenmusiker Dietrich Wimmer im Gespräch mit der Kreiszeitung. „Es ist ein sehr besonderes Konzert“, betonte Wimmer in seiner Begrüßungsansprache vor vollem Haus. „Dass Joachim und Klaus Eichhorn so große Musikerwurden, verdanken sie meinem geschätzten Vorgänger Klaus Hagen.“ Am Rednerpult sagte Joachim Eichhorn denn auch: „Wir spielen in dankbarer Erinnerung an unseren Mentor Klaus Hagen.“ Nach einer glanzvollen Karriere bis hin zum Kirchenmusikdirektor, gekrönt von vielen Auszeichnungen und Ehrungen, war Joachim Eichhorn bis zu seiner Pensionierung Kantor der Dom-Kirchengemeinde in Wetzlar. Klaus Eichhorn wurde zum Professor an die Bremer Hochschule für Künste berufen, nachdem er über Jahre an der Bremer Akademie für Alte Musik unterrichtet hatte. Überdies ist er als Orgelsachverständiger für die Landeskirche Berlin-Brandenburg tätig. „Unser Vater war Pastor, hier in der Kirchengemeinde Vilsen“, rief Joachim Eichhorn in seiner Ansprache in Erinnerung. „Von seiner guten Beziehung zu Kantor Klaus Hagen haben mein Bruder und ich profitiert. Wir waren täglich dabei, als die Orgel in der St.-Cyriakus-Kirche aufgebaut wurde.“ Und, so vervollständigte Joachim Eichhorn das Erinnerungsbild: „Es waren diese frühen Einflüsse, die dazu führten, dass wir beide Kirchenmusik studierten.“

Werke von Buxtehude, Bach und Bruns

Als unvergesslich bezeichnete Joachim Eichhorn das Konzert zur Orgeleinweihung 1959, in dessen Rahmen der Kirchenmusiker und Komponist Gerhard von Schwartz (1911-1982) ein berühmtes Werk von Dieterich Buxtehude (1637-1707) intonierte. Zur Eröffnung des Orgelkonzerts am Samstag spielte Joachim Eichhorn ebendieses Werk von Buxtehude, bestehend aus Präludium, Fuge und Ciacona C-Dur, „Nun bitten wir den Heiligen Geist I“, Passacaglia d-Moll, „Nun bitten wir den Heiligen Geist II North Dakota Präludium d- Moll“. Mit der Toccata, Fantasia und Fuge in C von Johann Pachelbel (1653-1706) folgte Klaus Eichhorn als Interpret, und danach ging es weiter mit dem Präludium e-Moll von Nikolaus Bruns (1665-1697), „Jesu, meine Freude“ (Orgelbüchlein) und „Meine Seele erhebt den Herren“ (Schübler) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Es folgten „Nur wer den lieben Gott lässt walten“ von Gerhard von Schwartz sowie Präludium und Fuge h-Moll von Johann Sebastian Bach. Für ihr Konzert in der St.-Cyriakus-Kirche in Vilsen verzichteten Joachim und Klaus Eichhorn auf eine Gage. Stattdessen wurden Spenden zugunsten der Orgel erbeten.

Michael Hagen, Sohn des früheren Kantors Klaus Hagen und heute Superintendent in Neustadt am Rübenberge, nahm als Ehrengast am Konzert zu Ehren seines Vaters teil. Zum Abschluss betete Michael Hagen mit den Konzertgästen das Vaterunser und erteilte ihnen den Segen.

Von Horst Friedrichs für die Kreiszeitung

 

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